Heimbacher Schulden: 16.700.000,00 €

Mittwoch, 09.09.2020:Ein (Grob-)Konzept für das Stadtmarketing

Als ich angemerkt habe, dass wir beim Stadtmarketing zunächst einen Marketing-Manager und keinen Event-Manager brauchen, wurde ich sofort gefragt, wie denn mein Konzept für das Stadtmarketing aussieht...
Da ich ja bekanntlich in meinem „Wahlkampf Probleme [benenne] ohne bislang auch nur eine Lösung vorgestellt zu haben.“ hier also ein weiterer Post voller Probleme und ohne Lösungen… ;-)


Manche sagen: "Heimbach muss eine Marke werden"...

Nein. Heimbach ist seit über 1300 Jahren eine Marke! Was wir machen müssen, ist diese Marke, richtig und vor allem zeitgemäß zu präsentieren. Die Marke Heimbach muss poliert werden, die Stadt muss endlich anfangen professionell zu kommunizieren.
Wir haben Geschichte und Zukunft. Unsere schöne, kleine Stadt ist einzigartig! Und das muss jedem – egal ob Nutzer der Internetseite oder Besucher der aus der Rurtalbahn steigt – auf den ersten Blick sofort klar sein.
(Dass vor diesem Hintergrund die Gestaltung der neuen Webseite noch ausbaufähig ist, habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben...)

Ein Stadtmarketing-Konzept – wenn wir es nachhaltig und professionell angehen wollen – ist eine recht komplexe Angelegenheit. Auch beim Stadtmarketing brauchen wir ein integriertes Handlungskonzept und Unterstützung von Profis.
Ich bitte daher um Verständnis, wenn ich hier kein komplett ausgearbeitetes, seitenlanges Konzept präsentieren kann, sondern „nur“ einige, kleine Ideen…


- Zur Touch-Stele am Parkplatz:

Zunächst einmal ist es natürlich super, dass wir einen solchen hightech Touch-Monitor am Parkplatz stehen haben! Allerdings: Es ist zu wenig einfach nur die Webseite der Rureifel-Touristik darauf darzustellen. Die Webseite ist nicht auf dieses Nutzungs-Szenario ausgelegt. Das führt zu vielen Fehlern, wie man auf den Bildern sehen kann. Wenn wir unsere Gäste nur auf die Webseite des Rufeifel-Tourismus aufmerksam machen wollen, hätte auch ein Schild mit einem einfachen QR-Code ausgereicht, dann kann sich jeder die Webseite auf seinem Smartphone anschauen.

Auf der Stele brauchen wir eine eigens entwickelte (Web)App, die unsere Gäste in mehreren Sprachen (Deutsch, Englisch, Niederländisch! und Französisch nutzen können. In dieser (Web)App finden unsere Gäste Wander- und Fahrradtouren, Ausflugstips, gastronomische Angebote, Hotel- und Übernachtungs-Informationen, Hinweise zum kulturellen Angebot, einen Veranstaltungskalender, Abfahrtszeiten des ÖPNV (Busse, Rurtalbahn, Mäxchen und vor allem Bürgerbus!) und Informationen und historische Erzählungen zu Heimbach und den Dörfern, sowie Bilder und Videos. Kurz: Alle Informationen, die für unsere Gäste wichtig sind.

Vor allem aber sollte die (Web)App auf der Stele unsere Gäste ermuntern sich gleich bei ihrer Ankunft die (noch zu entwickelnde) Heimbach-App auf Ihr Smartphone zu laden, um so auch unterwegs immer Zugriff auf alle wichtigen Informationen zu haben.

Und bevor jetzt gleich wieder Fragen nach den Kosten kommen: Wir können die Entwicklung der App(s) durch Sponsoring finanzieren, indem wir den Tourismus-Betrieben im Stadtgebiet exklusive Werberechte in den Apps anbieten. So gewinnen alle!

- Zum Bahnhofsvorplatz:

Der Bahnhofsvorplatz und die ÖPNV-Haltestellen sollen ja ohnehin neu gestaltet und aufgewertet werden. Das begrüße ich sehr! Für mich ist der Bahnhof eines der Tore nach Heimbach. Und hier haben wir noch sehr viel Entwicklungspotential…

Zunächst brauchen wir eine zweite Touch-Stele am Bahnhof, dass sich auch unsere Gäste, die mit der Rurtalbahn ankommen, unkompliziert informieren können. (Die Stele am Parkplatz ist ja hauptsächlich für Autofahrer gedacht)

Außerdem sollten wir am Bahnhof eine Station für Verleih-Fahrräder und eventuell eSooter und/oder eBikes haben. Dann können sich unsere Gäste ein Fahrrad ausleihen, so auch die Schönheit unserer Dörfer und des Umlands erkunden, und sind nicht „nur“ auf unsere schöne Hauptstadt beschränkt. Wir könnten verschiedene Fahrradtouren entwickeln und in der Heimbach-App bereitstellen, dass sich niemand verfährt. ;-)

Vielleicht können wir ja auch eine gemeinsame Marketing-Aktion mit der Rurtalbahn machen? Jeder, der ein Ticket für die Rurtalbahn hat, darf sich kostenlos für ein paar Stunden ein Fahrrad ausleihen…

- Und sonst?

Dass wir das Design der Stadt-Homepage nochmal überarbeiten müssen, hatte ich ja schon geschrieben, die Heimbach-App für Apple und Android-Smartphones schon ins Gespräch gebracht. Außerdem brauchen wir einen Imagefilm für unsere schöne Stadt mit dem wir online (in den Sozialen Netzwerken) für uns werben können. Wir brauchen Papier- und Stoff-Tüten mit dem Heimbach Wappen, die wir unseren Geschäften zum Selbstkostenpreis anbieten werden. Wir können einen Foto-Wettbewerb veranstalten und Postkarten produzieren. Wenn wir gleich dabei sind, produzieren wir auch noch ein paar offizielle Souvenirs (Tassen, Kleidung, Kappen, Stifte, Schirme, etc.), mit denen unsere Gäste eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen können.

Und dann buchen wir zur nächsten Saison Plakate in Köln, Bonn und Aachen an den meist-befahrenen Straßen mit einem schönen Foto-Motiv und einem Spruch wie: „Statt hier im Stau zu stehen könnten Sie auch am Nationalpark Mountainbike fahren. Kommen Sie nach Heimbach“. Oder in Bonn: „Bonn hat den Rhein, Heimbach hat die Rur. Und den Rursee. Besuchen Sie uns zum Kanufahren“ Oder am Kölner Dom: „Schöne Kirche, aber kennen Sie schon das Kloster Mariawald?“ ;-)

Um die Touristenströme vernünftig zu lenken, brauchen wir ein durchdachtes Parkleitsystem und könnten über einen Stadt internen Shuttel-Service nachdenken – aber das ist ja nicht unbedingt teil des Stadtmarketings…

- Und noch ein paar allgemeine Ideen:

Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass bei uns einiges im Argen liegt. Das gilt leider auch für die touristische Infrastruktur…

Das Kneip-Becken wurde vor kurzem auf Facebook ja schon angesprochen. Auch wenn kommentiert wurde „‪Heimbach ist Luftkurort kein Kniepkurort. Die Kurtaxe ist nicht für die Becken.‬“ dürfen wir unsere (touristische) Infrastruktur doch nicht so verkommen lassen. Das ist doch peinlich!

Ähnliches gilt leider auch für das Labyrinth, das große Schachspiel, die Boulebahn, den Skulpturen-Park oder den Barfußpfad. All das wird nicht ausreichend gepflegt und verkommt mehr und mehr… Auch viele Bänke an unseren Wanderwegen sind leider in einem miserablen Zustand und/oder überwuchert. Die Aussichtspunkte müssten auch mal wieder frei geschnitten werden.

Hier also mein Vorschlag: Die Hauptsaison für dieses - Corona-bedingt - schwierige Jahr neigt sich dem Ende zu. Lasst uns über den Winter doch eine Liste mit all diesen „kleinen“ Probleme erstellen. Ich bin sicher, da kommt einiges zusammen...

Und nächstes Jahr - wenn die Tage wieder länger werden - machen wir alle gemeinsam unter dem Motte „Heimbach räumt auf“ einen „Frühjahrsputz“, stellen die Dinge wieder her und starten Ostern frisch in die Saison 2021.

Um diese Probleme zu lösen brauchen wir ja keine riesigen Budgets, wir brauchen vor allem guten Willen und ein bisschen gemeinsames Engagement. Und das kriegen wir doch hin! Dann glänzt die Stadt Heimbach endlich wieder ganzjährig und nicht „nur“ einmal im Jahr.

Sollte ich gewählt werden, werden diese Instandsetzungen bis Ostern 2021 erledigt sein.

Wenn wir gleich dabei sind, können wir auch die Beschilderung verbessern, neue Fahrradtouren durchs Stadtgebiet ausweisen und auch „Infopunkte“ mit Schildern ausweisen. Auf diesen Schildern bringen wir QR-Codes an, die zu eigens eingerichteten Unter-Seiten auf der Heimbach-Webseite führen und dort zusätzliche Informationen zum jeweiligen Ort bereitstellen. Etwa Fakten und historische Fotos oder alte Gemälde des jeweiligen Platzes. Es ist sicher spannend, wenn man auf dem Smartphone sehen kann, wie es früher an der Stelle aussah. Auch Naturlehrpfade können wir so einrichten (bzw. erweitern). Das kommt bei unseren Gästen aus den großen Städten sicher gut an! (vgl. Die essbare Stadt)

All das ist (relativ einfach) machbar. Wir müssen es nur machen…

Loss et us apacke!

Herzlichst
Dirk Nagelschmidt

p.s. Die Idee mit dem #Kleinkunstfestival finde ich Klasse! Sollten wir in jedem Fall machen! Ich habe bei einer meiner Touren den richtigen Experten zum Thema kennengelernt, der das sicher professionell organisieren könnte... Ich sag doch: Wir haben alle Experten, die wir brauchen im Stadtgebiet! :-)



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